UNTERNEHMENSGESCHICHTE



Maxon wurde 1986 in Deutschland von den Studenten Harald Egel, Uwe Bärtels und Harald Schneider als Verlag für Computerzeitschriften für Amiga- und Atari-User gegründet. Die drei Studenten bekamen 1986 die Möglichkeit, ein Buch über den Atari ST Computer zu schreiben, entschieden dann aber, dass das Veröffentlichen von Zeitschriften ein lukrativeres Geschäft ist. Also brachen sie ihr Studium ab und gründeten Maxon. Zu den ersten Veröffentlichungen von Maxon gehörten die Zeitschriften Amiga Kickstart und Atari ST Computer, in denen sie monatliche Programmierwettbewerbe veröffentlichten.

Die Brüder Christian und Philip Losch beschlossen 1989, am monatlichen Programmier-Wettbewerb teilzunehmen, waren aber nicht sicher, ob sie ein Tabellenkalkulationsprogramm oder einen Raytracer entwickeln sollten. Also ließen sie eine Münze entscheiden und entwickelten anschließend einen Raytracer für den Commodore Amiga, den sie dann beim monatlichen Amiga Computer Programmier-Wettbewerb der Zeitschrift Kickstart einreichten und diesen gewannen. Der Raytracer hatte noch keine grafische Benutzer-Oberfläche und die zu rendernden Szenen mussten als Textdateien eingegeben werden. Aus diesem frühen Raytracer wurde schließlich das Produkt FastRay.

Maxon erweiterte sein Softwareangebot im Jahr 1991 und entwickelte verschiedene Lösungen wie Compiler für Basic und Pascal, Maxon CAD und eine Vielzahl anderer Tools.

Im selben Jahr wurde FastRay veröffentlicht, ein früher Vorgänger von Cinema 4D. Es verfügte über eine grafische Benutzer-Oberfläche, aber noch nicht über eine 3D-Editor-Ansicht. Die Branche war von seiner Rendering-Geschwindigkeit begeistert.

FastRay's UI in Aktion. Mit freundlicher Genehmigung von Render Seb

Aus FastRay wurde Cinema 4D und V1 für Amiga erschien 1993.

Als der Abstieg von Atari und Amiga begann, suchte das Entwicklerteam im Jahr 1996 nach langfristigen Plattformlösungen. In diesem Jahr wurde Cinema 4D vom Amiga auf eine neue, moderne und plattformübergreifende Architektur portiert. Version 4 erschien für Amiga, Windows und Mac OS. Mit Cinema 4D V4 wurde auch der Objektmanager eingeführt - bis heute eine Schlüsselkomponente des Cinema 4D-Workflows. Begleite unseren Freund und ehemaligen Mitarbeiter Dimitris Katsafouros auf einem Rundgang durch Cinema 4D V4.

Im Jahr 2000 wurde Maxon eine Tochtergesellschaft von Nemetschek. Im selben Jahr erschien BodyPaint 3D als innovative 3D-Painting-Anwendung, erhältlich als integrierter Bestandteil von Cinema 4D oder als eigenständiges Produkt zur Verwendung mit anderen 3D-Anwendungen.

Maxon veröffentlichte außerdem Cinebench, sein Benchmarking-Tool, das auf der Rendering-Technologie von Cinema 4D basiert. Heute ist Cinebench immer noch ein Standard-Benchmark, der von Journalisten, Hardwareherstellern und Computernutzern weltweit verwendet wird, um die Leistung der neuesten Prozessoren zu messen.

Im Jahr 2006 veröffentlichte Maxon MoGraph mit Cinema 4D R9.6. Das MoGraph-Toolset hat 3D-Motion Graphics revolutioniert und eröffnete damit eine völlig neue Welt an Möglichkeiten für prozedurales Modeling und Animation. MoGraph etablierte Cinema 4D schnell als Branchenstandard für Motion Graphics und Broadcast Design.

Das MoGraph-Modul in Cinema 4D wurde 2018 von der Acadamy of Motion Picture Arts and Sciences mit einem Technical Achievement Award ausgezeichnet. Die Akademie zeichnete Maxon-Entwickler Per-Anders Edwards für das grundlegende Design und die Entwicklung des MoGraph-Toolset aus, das „einen schnellen, non-destruktiven und intuitiven Workflow für Motion Designer bietet, um animierte 3D-Grafiken zu erstellen, die für Titeldesigns und fiktive Benutzeroberflächen im Filmbereich eingesetzt werden“.

Maxon ist 2013 eine strategische Allianz mit Adobe eingegangen, um gemeinsam an Technologien zu arbeiten, die Kreativen in der Motion-Graphics- und Visual-Effects-Branche neue Möglichkeiten für die Erstellung digitaler Medieninhalte bieten. Infolgedessen stellte Maxon Cineware für After Effects vor, eine neue Live-3D-Pipeline zwischen Cinema 4D und Adobe After Effects, die es Nutzern ermöglicht, Cinema 4D-Szenen nativ in After Effects zu importieren und zu bearbeiten. Heute ist die nahtlose Integration mit Cinema 4D auch für branchenführende DCC-Anwendungen wie Unreal, Adobe Illustrator und die BIM/AEC-Pakete Vectorworks, Archicad und Allplan verfügbar.

Im Jahr 2018 übernahm Nemetschek die Mehrheit der Firmenanteile und die drei Gründer von Maxon - Uwe Bärtels, Harald Egel und Harald Schneider - zogen sich nach 32 Jahren aus dem aktiven Geschäft zurück. David McGavran kam als neuer CEO zu Maxon und brachte zwei Jahrzehnte internationale Erfahrung im Bereich Medien und Entertainment mit. Unter seiner neuen Führung hat Maxon begonnen, sein Produktangebot zu erweitern und seine Position in bestehenden und neuen Märkten zu stärken.

Redshift Rendering Technologies, Entwickler des weltweit ersten, vollständig GPU-beschleunigten, biased Renderers Redshift, wurde 2019 von Maxon übernommen. Redshift Rendering Technologies Inc. wurde 2012 von den Videospiel- und Softwareveteranen Panos Zompolas, Rob Slater und Nic Burtnyk gegründet. Im Jahr 2013 veröffentlichten sie die erste Alpha-Version von Redshift mit Support für Softimage XSI und Maya. Die erste Beta-Version erschien im Herbst 2013 und die ersten Lizenzen wurden verkauft. Die Veröffentlichung der Version 1.0 folgte im Frühjahr 2014 und im Herbst der Support für 3ds Max. Im Jahr 2016 wurde der Support für Houdini und Cinema 4D erweitert, Katana im Frühjahr 2017 und Blender im Jahr 2019.

Im Jahr 2020 fusionierte Maxon mit Red Giant, dem Entwickler einzigartiger Tools für Cutter, VFX Artists und Motion Designer. Die ersten Produkte von Red Giant, gegründet im Jahr 2002, waren Knoll Light Factory, entwickelt von ILM’s Chief Creative Officer John Knoll, und das Farbkorrektur-Toolkit Magic Bullet Looks, entwickelt von Stu Maschwitz (Mitbegründer und Chief Technology Officer von The Orphanage, jetzt Chief Creative Officer bei Maxon) und dem Autor von The DV Rebel's Guide.

Red Giant hat seine Marke durch preisgekrönte Produkte wie Trapcode, Universe, Supercomp, InstantHD, PluralEyes, sowie den Magic Bullet-Zusätzen Colorista, Cosmo, Film, Mojo, Renoiser und Denoiser aufgebaut. Ihre einzigartigen, produktionsfreundlichen Tools sind in den Bereichen Film, Fernsehen und Werbung nicht mehr wegzudenken.

Red Giant hat sich in der Branche durch seinen Artist-orientierten Ansatz bei der Softwareentwicklung und seine beliebten Trainingsinhalte hervorgehoben.

Außerdem konnte Red Giant durch eine Reihe von Kurzfilmen einen Ruf für innovatives Filmemachen etablieren. Diese Kurzfilme sind ein hervorragendes Beispiel dafür, was mit der Produktlinie des Unternehmens in der Praxis möglich ist. Der erste Film war der visuell außergewöhnliche, konzeptstarke Plot Device des Filmemachers Seth Worley.

Maxon übernahm 2021 Forger, die intuitive, mobile Sculpting-App auf Desktop-Niveau für iOS. Forger bietet einen faszinierenden Einstieg in das 3D-Sculpting sowie Einblicke in mobile Arbeitsabläufe, um die kreative Freiheit der Maxon-Künstlergemeinschaft zu erweitern. Der Entwickler von Forger, Javier Edo, der mit der Entwicklung von visuellen Effekten und Pipeline-Tools für preisgekrönte Produktionsfirmen begonnen hat, wurde zu einem festen Mitglied der Maxon-Familie.

Im selben Jahr erwarb Maxon auch Bang, einen vollständig prozeduralen 3D-Mündungsfeuer-Generator, mit dem sich Mündungsfeuer schnell und einfach in Filmmaterial integrieren lassen. Bang wurde sofort in die VFX-Suite integriert und gegenüber der vorherigen Version verbessert, um sowohl die visuelle Qualität als auch die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren.

Im Jahr 2022 übernahm Maxon ZBrush, die mit einem Academy Award ausgezeichnete Sculpting- und Painting-Software. ZBrush wurde von Pixologic entwickelt und hat seit seinem Debüt auf der Siggraph im Jahr 1999 die Branche revolutioniert. Dank des Teams, das zwei Jahrzehnte lang unermüdlich und leidenschaftlich daran gearbeitet hat, hat die Software in der Folge unzählige Karrieren und die Branche selbst verändert. ZBrush wird von renommierten Filmstudios, Spieleentwicklern, Designern, Werbern, Illustratoren und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt eingesetzt. 2014 erhielt Ofer Alon, der Gründer von Pixologic und Schöpfer von ZBrush, einen Academy Award für technische Leistungen.

Die Top-Kreativen der Branche haben ZBrush für fast jedes große Franchise eingesetzt, darunter Dune, Star Wars, Avatar, das Marvel-Universum, Game of Thrones, Lord of the Rings/Hobbit und mehr. Dank seiner Vielseitigkeit ist ZBrush auch ein fester Bestandteil von Animationsfilmen wie Frozen, Tangled, Zootopia, Moana, Raya and the Last Dragon und Encanto. ZBrush wurde auch ausgiebig in Triple-A-Spielen wie Fortnite, der God of War-Franchise, der Uncharted-Franchise, der Assassin's Creed-Franchise, der Far Cry-Franchise, der Division-Franchise und unzähligen mehr eingesetzt.