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Im Tiefflug durch die Kaiserstadt Auf dem Prater-Jahrmarkt die Stadt Wien einmal ganz anders erleben.

Während des Umbaus des Wiener Praters entstand die Idee eine neue Attraktion zu installieren: Ein Motionride, der seine Zuschauer durch die bezaubernde Stadt fliegen lässt, und sie dabei eine Reihe der unvergesslichen Sehenswürdigkeiten der Stadt auf eine ganz andere Art und Weise erleben lässt. Ein MotionRide ist eine Attraktion, bei der die Zuschauer in einem geschlossenen Raum auf einer hydraulischen Plattform stehen. Auf einer Leinwand wird dann ein Film abgespielt, der einen Flug durch ein beliebiges Szenario darstellt, in diesem Falle einen dramatischen Trip durch die Kaiserstadt. Während die Zuschauer den Film sehen, der ihr Sichtfeld fast ganz ausfüllt, bewegt sich die Plattform synchron zu den Flugbewegungen und vermittelt ein Gefühl, wie man es wohl auf einem fliegenden Teppich hätte.

Der Flugtrip wurde Vienna Airlines getauft, erfreut sich reger Beliebtheit und sorgt mit den atemberaubenden Flugmanövern für eine gänzliche neue Flugerfahrung, die selbst dem nativen Wiener neue Aspekte seiner Heimatstadt zeigt. Immer wieder wird die Frage gestellt wie diese spektakulären Flugaufnahmen denn zustande gekommen seien, denn selbst ein Hubschrauber wäre nicht in der Lage, so in die engen Straßenschluchten einzutauchen und so nahe an die Bauwerke heran zu fliegen. Tatsächlich ist der ganze Trip virtuell! Die Macher haben das Wien, dass sie brauchten, um ihren Flug durchführen zu können, einfach digital nachgebaut.

Während die Planungsphase sich noch relativ einfach gestaltete, begannen mit dem eigentlichen Produktionsprozess die echten Herausforderungen, denn erst hier zeigte sich, dass die Flugroute in ihrer Führung fast ganz Wien in den Fokus der Kamera rückte. Eine unglaubliche Anzahl von Gebäuden, Denkmälern, Wahrzeichen, Straßen und Brunnen! Da der Film für den Motion Ride fotorealistisch werden sollte, galt es also nicht nur, all diese Objekte zu modellieren, sondern auch zu texturieren. Zuerst wurden ein paar Low-Poly Stadteile modelliert und ohne Texturen gerendert, um ein besseres Gefühl für die Ausmaße des Projektes zu bekommen. Dann zogen die Macher über zwei Wochen lang durch Wien und fotografierten die Key-Stationen des Fluges und die vielen Gebäude, die im Zuge des Fluges zu sehen sein würden. Die Bilder wurden zum Erstellen der Texturen verwendet, und so war das Team sehr dankbar für den Umstand, dass die Bäume ihre Blätter bereits verloren hatten und ein stets bedeckter Himmel für kontinuierlich gleiche und nahezu ideale Lichtbedingungen für das Vorhaben sorgte. Tatsächlich gewährleisteten die Bedingungen, dass die Bilder weitestgehend ohne Schatten waren, homogene, schattenlose Texturen. Die Schatten selbst, würden letztlich beim Rendering durch die Renderengine erzeugt. Sonnenschein hätte von vornherein starke Schatten in die Bilder eingebracht, die dann aufwändig hätten heraus retuschiert werden müssen. Das hätte zusätzliche Stunden Arbeitszeit verschlungen und so den ohnehin engen Zeitrahmen von sechs Monaten weiter belastet hätte.

Schließlich wurde das erste hochpolygonale Objekt in Angriff genommen, das Urania Gebäude. Hier sollte der Rundflug starten und diese Location würde für den Establishing Shot des Filmes genutzt werden. Mit diesem Ausgangspunkt wurde die Produktion entlang der virtuellen Flugroute wie am Fließband immer weiter vorangetrieben. Parallel dazu wurde auch die Flugroute verbessert und auf das Gelände abgestimmt.

Ebenfalls eine echte Herausforderung stellte die eigentliche Kamerafahrt entlang der Flugroute dar, die letztendlich in einem Rutsch durchgehend ohne Schnitte oder Überblendungen absolviert werden musste. Schließlich wurde der komplette Flug in Abschnitte eingeteilt, die dann optimiert wurden. Der verwendete Renderer und die Computersysteme stießen an die Grenzen ihrer Leistung und die Szenen ließen sich erst nach dieser Unterteilung und Optimierung in die Renderfarm schicken, die mit weit weniger leistungsfähigen Computern bestückt war. Mit diesem Kunstgriff gelang es dann, den Film bis zum letzten Frame zu rendern und die Produktion erfolgreich und termingerecht abzuschließen.

Video zum Making of “Vienna Airlines”:
www.immortal-arts.com/vienna-airlines