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OnePlus greift nach den Sternen Im Werbefilm für das chinesische Smartphone-Flaggschiff OnePlus 5T verwischt Cinema 4D die Grenzen zwischen Mobile Device und humanoidem Roboter.

Seit seiner Gründung im Jahr 2013 verfolgt der junge Smartphone-Hersteller OnePlus unter dem Motto „Never settle“ das Ziel, die eigenen Geräte kontinuierlich entsprechend der Wünsche der Kunden zu verbessern. Dass man diesen Slogan sehr ernst nimmt, konnte das Unternehmen mit dem OnePlus 5T beweisen: Das Gerät überzeugte die Fachpresse mit einem nahezu randlosen Display, modernem Design und hervorragender Performance durch den sehr leistungsfähigen Prozessor.

Da OnePlus für die Promotion ihres Smartphone-Flaggschiffs einen visuell beeindruckenden Spot benötigte, wandte sich das chinesische Unternehmen an den Creative Director Somei. Somei hatte bereits den Werbespot für das Vorgängermodell produziert und genoss daher das volle Vertrauen der „jungen Wilden“ im Smartphone-Business. Im Briefing definierte OnePlus lediglich den Produktslogan, legte eine Tür als Keyvisual fest und wünschte sich für den Spot eine rasante Einstellung, die an eine Achterbahnfahrt erinnert.

Auf Basis des Produktslogans „A New View“ entwickelte das Team um Somei die Idee, das Smartphone im Verlauf des Clips durch einen Roboter zu personifizieren. Dieser sollte in einer düsteren Fabrikhalle „aktiviert“ werden, zu einem kurzen Sprint ansetzen und sich dann mit einem waghalsigen Sprung aus schwindelerregender Höhe den Weg in die Freiheit bahnen. „Der Moment, als der Kunde unseren ungewöhnlichen Vorschlag mit dem rennenden Roboter tatsächlich abgesegnet hat, wird mir immer im Gedächtnis bleiben“, erinnert sich Somei.

Wenige Monate bevor die Arbeit an dem Projekt startete, hatte Somei auf einer Konferenz den taiwanesischen Concept Designer Mark Chang kennen gelernt und wollte unbedingt mit ihm zusammenarbeiten. Da Someis Team bisher keine Erfahrung im Charakter-Bereich hatte, eignete sich das OnePlus-Projekt ideal für eine Kooperation mit Mark, der das Design und Modeling des Roboters übernahm. Sein großes Netzwerk aus Artists kam Somei bei diesem Projekt sehr zugute: „In China ist der Kreis der Motion Designer recht klein und mit den meisten Team-Mitgliedern stehe ich über das Internet in engem Kontakt.“

Nachdem OnePlus die Idee abgesegnet hatte, erstellte Somei zunächst ein Animatic des Spots, um den Inhalt der einzelnen Shots und die jeweiligen Kameraperspektiven zu definieren. Im Anschluss begann Art Director Zaoeyo damit, Designkonzepte für die Fabrikhalle, den Fluchtweg des Roboters und die Stadt zu entwickeln. Um seine Vorstellungen der Schauplätze des Spots in Cinema 4D möglichst schnell umzusetzen, griff er später auf fertige 3D-Modelle zurück und arrangierte diese in der Szene. Dabei waren Cinema 4Ds MoGraph-Kloner und Instanz-Objekte hilfreich, um die Szenen schnell mit zahlreichen Modellen zu füllen.

Für die Animation des Roboters engagierte Somei seinen Freund Peter Zhang. Da Peter leider nicht über Cinema 4D verfügte, musste das Team einen Weg finden, um seine Charakter-Animation dennoch in Cinema 4D auf das Modell des Roboters zu übertragen. Mithilfe einiger Tests war der passende Workflow jedoch schnell gefunden: Nachdem Peter das Modell für die Animation vorbereitet hatte, importierte das Team sein Modell in der T-Pose als FBX in Cinema 4D. Dort konnten die Artists direkt mit der Texturierung beginnen, während Peter weiter an den Animationen für die einzelnen Szenen feilte. Sobald die Animation für einen Shot fertiggestellt war, exportierte er sie im FBX-Format. Da der Aufbau ihres texturierten Modells immer noch dem Modell von Peter entsprach, konnten die Artists mithilfe des Retarget-Tags ganz einfach seine Animation auf ihr Modell übertragen.

Um das Timing der Animation des Roboters anzupassen, verwendete Somei zunächst das Motion System von Cinema 4D. Da es sich um eine gebackene Animation handelte, war nach dem Import in Cinema 4D für jeden einzelnen Frame ein Keyframe gesetzt. Damit er die Animation im F-Kurveneditor von Cinema 4D trotzdem komfortabel bearbeiten konnte, vereinfachte Somei die Animationskurve mit dem Key Reducer und passte ihren Verlauf anschließend wieder an den Schnappschuss der Ausgangskurve an.

Nachdem die Arbeit an der Animation abgeschlossen war, setzte das Team für das Lighting und das finale Rendering auf Octane.

Rückblickend war Cinema 4D für Somei und sein Team das ideale Tool, um ein so ambitioniertes Projekt in nur wenigen Wochen umzusetzen: „Die hohe Stabilität von Cinema 4D und seine gute Anbindung an andere Softwarepakete hilft gerade kleinen Teams wie unserem, enge Zeitpläne einzuhalten“, ist Somei überzeugt.


Credits:
Creative Direction / Main animation : Somei 孙世晟
Art Direction / Scene Design: Zaoeyo 曾潇霖
Character Design: 張以得 (Mark Chang)
Lighting & Rendering:Ray 侯瑞 / Chiu 何志超 / Lewis Orton 火人/Zaoeyo 曾潇霖/Somei 孙世晟
Houdini:Lewis Orton 火人
Modeling:林凯
Character Rigging: do or die
Character Animation: Peter /Somei 孙世晟
Special Thanks: Norin林铖
Editing / Composting /2D motion:Somei 孙世晟
Music & Sound Design: 三十而立 Stanley Chen


Author

Sebastian BeckerOnline Editor & Content Manager, Maxon