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3D-Inhalte für Oculus Rift mit Cinema 4D realisiert Oculus Rift gilt als eine der wichtigsten Neuerungen in der Medienbrache. Die Studenten Nguyen (Kenji) Duong und Felix Droessler schaffen mit Cinema 4D interaktive Inhalte dafür.

Infinite Travel“ ist der Titel eines mit Cinema 4D erstellten Kurzfilms, der auf ganz spezielle Art und Weise Bewegungsdaten einer Tanz-Choreographie in eine Animation umsetzt. Der unorthodoxe Film punktet aber nicht nur mit der grenzüberschreitenden Art der Anwendung von Bewegungsdaten, sondern auch mit der Art der Präsentation, denn der Film wurde für die Verwendung mit Oculus Rift Displays erstellt. In unserer an spektakulären Neuerungen nicht armen Zeit steht mit Oculus Rift die nächste Revolution bevor. Das Headmount-Display verspricht dem Anwender die Möglichkeit, interaktiv in 3D-Welten eintauchen zu können. Die Interaktivität besteht im Wesentlichen darin, sich mittels Kopfbewegung in einer 3D-Umgebung frei umsehen zu können.

Die beiden Studenten der Hochschule Hof / Campus Münchberg, Kenji Duong und Felix Droessler, erhielten im Rahmen ihres Studiums von Professor Zöllner die Aufgabe, eine Animation zu realisieren, die auf den Daten des Motion Bank Projektes basierte. Bei dem von Professor Zöllner mitinitiierten Motion Bank Projekt geht es darum, digitalisierte Choreografien in abstrahierter Form wiederzugeben um auf diese Weise eine neue Sicht auf Bewegungen zu schaffen. Kenji und Felix sollten für ihr Projekt aus dem Fundus der Motion Bank die Partitur „No Time to Fly“ von Deborah Hay, bzw. die daraus resultierenden Bewegungsdaten verwenden. Was die Art der Umsetzung betraf, wollte das Team speziell auf die in dem Stück wiedergegebenen Stimmungen eingehen und versuchen, diese darzustellen. Neben der Anpassung für Oculus Rift sollte die Animation auch noch stereoskopisch angelegt werden. So würde der Betrachter mit der Oculus Rift Brille nicht nur die Freiheit haben, sich nach allen Seiten umsehen zu können während der Film läuft, sondern diesen auch noch in 3D sehen.

Die Umsetzung der Tracking-Daten des Motion Bank Projekts erfolgte mit einem eigens dafür geschriebenen Plug-in, das es ermöglichte, die Daten auf Objekte und Partikelsysteme zu übertragen. Zudem wurden mit XPresso und Thinking Particles Methoden geschaffen, die Motion Bank Projektdaten ganz speziell auf die Animation, in der es keine menschlichen Tänzer gab, anzupassen.

In „Infinite Travel“ erlebt der Betrachter eine Reise ohne sich zu bewegen. Die Reiseziele wachsen mit dem Fortschreiten der Animation nacheinander aus der Umgebung und auch diese ist im Wandel. Aus der Umgebung eines mittelalterlichen Marktfleckens wird eine Nebelwelt, die schließlich einer Steppenlandschaft unter strahlend blauem Himmel weicht.

Kenji Duong und Felix Droesslers Animation ist mit ca. zwei Minuten Laufzeit nicht lang. Der Umstand aber, dass die Bilder die Szenen in einer 360-Grad-Perspektive wiedergeben und zudem auch noch stereoskopisch mit einem Positionsversatz von 8 cm ausgelegt sind, sorgte für einen unerhörten Renderaufwand. Die Bilder waren nicht nur für sich genommen riesig, sondern mussten auch noch zweimal gerendert werden. Nur genaue Planung und maximales Optimieren von Objekten und Materialien ermöglichte realistische Renderzeiten, die mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bewältigt werden konnten. Gerendert wurde mit VRay. Der endgültige Film wurde schließlich mit After Effects und speziellen Bearbeitungswerkzeugen aus dem Oculus Rift Entwicklerpaket fertig gestellt.

Infinite Travel“ ist nicht nur ein interessanter Ansatz, Bewegungsdaten auf unorthodoxe Art für den Betrachter neu erfahrbar zu machen, sondern Dank der stereoskopischen und interaktiven Präsentation durch das Oculus Rift Headmount-Display auch ein spannendes Experiment, für dieses neue Medium sehenswerte Inhalte zu schaffen.

Die "Infinite Travel directed Camera VR Version" ist hier zu sehen.