Utrecht goes Hollywood: Oscar-Nominierung für „A Single Life“ image

Utrecht goes Hollywood: Oscar-Nominierung für „A Single Life“ Cinema 4D ist das Kernstück im Workflow des Animations-Studios Job, Joris & Marieke.

Eine junge Frau, ein Stück Pizza und eine geheimnisvolle Vinyl-Single: mehr braucht es nicht, um für den Oscar® nominiert zu werden. Zumindest im Fall des Animations-Studios Job, Joris & Marieke aus Utrecht! Das kleine holländische Team nutzte Cinema 4D als zentrale Anwendung für die Produktion von „A Single Life“ und verließ sich bei den anspruchsvollen Aufgaben der 3D-Contenterstellung auf das leistungsfähige Toolset der Software. Vom Modeling über das Rigging und die eigentliche Charakteranimation bis hin zu Beleuchtung und finalem Rendering wurden alle Arbeitsschritte in Cinema 4D ausgeführt.

Die Kurzfilme von Job, Joris & Marieke fielen schon in der Vergangenheit immer wieder durch ihre charmanten, phantasievollen Geschichten, den außergewöhnlichen Stil, den großartigen Umgang mit Musik und die liebevoll entwickelten Charaktere auf (Mute, The Daily Drumbeat). Job, Joris & Marieke waren 2014 bei den MAXON Usermeetings in Düsseldorf und München zu Gast und begeisterten auch dort die Community mit ihren Arbeiten.

„A Single Life“ erzählt im für das Studio typischen Stil die Geschichte von Pia, die durch Zufall die erstaunlichen Kräfte einer geheimnisvollen Vinyl-Single entdeckt und plötzlich wie mit einer Zeitmaschine in ihrem Leben vor- und zurückspringen kann. Das dreiköpfige Kreativteam, bestehend aus Job Roggeveen, Joris Oprins und Marieke Blaauw, realisierte alle Aspekte von „A Single Life“ ohne externe Hilfe. Grundidee, Drehbuch, Regie, Design und Animation – selbst Soundeffekte sowie die Komposition und Realisation des für die Geschichte so wichtigen Songs stammen von den drei Ausnahmekünstlern.

Der Kurzfilm wurde ursprünglich für Ultrakort realisiert – einem Sonderprojekt der holländischen Filmförderung in Zusammenarbeit mit dem traditionsreichen Kinobetreiber Pathé Theatres B.V. – in dessen Rahmen ausgewählte Kurzfilme im Vorprogramm von Blockbuster-Filmen gezeigt werden. „A Single Life“ hat dank dieses Projektes in den Niederlanden bereits knapp eine Million Zuschauer erreicht.

Job, Joris & Marieke wurde 2007 ursprünglich als klassisches 2D- und Stop-Motion-Animationsstudio für Kurzfilme, Videos und Auftragsarbeiten gegründet. Nach und nach widmeten sich die drei Gründer auch immer mehr der 3D-Animation – nicht zuletzt, um ihre Projekte detailreicher und spektakulärer gestalten zu können. „Eine der großen erzählerischen Herausforderungen in „A Single Life“ war es, Pia in einem sehr knappen Zeitrahmen in fünf Altersstufen ihres Lebens – vom kleinen Mädchen bis zu einer alten Frau – und zudem in fünf klar unterschiedlichen Settings zu inszenieren,“ erklärt Joris Oprins. „Als wir unser Studio gründeten, hatten wir keinerlei Erfahrung mit 3D-Animation. An Cinema 4D beeindruckten uns von Anfang an die Benutzerfreundlichkeit, die herausragenden gestalterischen Möglichkeiten und die nahtlose Integration in den Workflow mit vielen anderen Anwendungen, die wir schon eingesetzt haben. Deshalb war es für uns nur logisch, Cinema 4D als zentrales 3D-Werkzeug in unsere Pipeline zu integrieren.“

Cinema 4D bot Job, Joris & Marieke während der gesamten Produktion von „A Single Life“ die nötigen kreativen Werkzeuge und Flexibilität, um ihren unverwechselbaren, von der Stop-Motion-Arbeit geprägten Animationsstil umzusetzen. So wurde beispielsweise der Jiggle Deformer genutzt, um der Animation klassisch übertriebene Bewegungen zu geben. Der Einsatz von XRefs ermöglichte einen flexiblen und sehr schlanken Workflow, um die einzelnen Elemente des Films zu organisieren, mit effizienten Platzhaltern zu arbeiten sowie gemeinsam parallel die Animationen zu erstellen.

„Pia altert während des Films einige Male. Da sich hierbei zwar ihre Kleidung, ihre Größe und ihre Frisur massiv verändern, die Grundform ihres Körpers jedoch gleich bleibt, konnten wir für jede Phase von Pias Verwandlung das gleiche Character Rig einsetzen“, sagt Oprins. „Das sparte uns eine Menge Zeit und wir konnten mit der eigentlichen Arbeit an der Animation in Cinema 4D starten, noch bevor die Figur endgültig ausgearbeitet war.“

Cinema 4Ds äußerst leistungsfähige Displacement Maps kamen zum Einsatz, um die Szenen mit Details zu versehen. „Wir benötigten ein effektvolles und zuverlässiges Licht-Setup, das gut mit Pias Haaren funktionierte. Daher entschieden wir uns gegen Global Illumination und leuchteten die gesamte Szene stattdessen mit einem Light-Dome und einer ganzen Reihe sehr weicher Spots aus“, ergänzt Oprins. „Anschließend renderten wir alles mit 32 Bit Farbtiefe. So konnten wir einzelne Blickwinkel sehr gezielt und effektvoll ausleuchten, ohne astronomische Renderzeiten in Kauf nehmen zu müssen.“

„A Single Life“ wurde bereits sehr erfolgreich auf unzähligen Filmfestivals weltweit gezeigt, unter anderem beim Toronto International Film Festival, dem Dutch Film Festival, dem Bay Area International Children’s und dem New York International Children’s Film Festival.

Die Academy Awards 2014 wurden in der Nacht des 22. Februar 2015 in Hollywood verliehen. Den Preis für den besten animierten Kurzfilm erhielt der Beitrag „Feast“ von Patrick Osborne und Kristina Reed, Walt Disney Animation Studios.

Mehr Information zu “A Single Life”.

Die Nominierung.