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Der Kreislauf der Selbstzweifel image

Der Kreislauf der Selbstzweifel Andy Needham spricht über seinen Kurzfilm „Peace & Turmoil“.

Der in London lebende Artist Andy Needham ist ein bekannter Senior Motion Designer mit einer beeindruckenden Liste von Kunden und hervorragenden Schulungs- und Präsentationsfähigkeiten. Da mag es überraschen, dass Andy unter Selbstzweifeln leidet. Sollte es aber nicht. Obwohl die meisten Menschen von Zeit zu Zeit unter Selbstzweifeln leiden, sind Künstler besonders anfällig dafür. Beim Veröffentlichen ihrer kreativen Arbeit müssen sie sich mit all den Gefühlen auseinandersetzen, die mit dieser Verletzlichkeit einhergehen.

Dieser Zirkel der Selbstzweifel diente als Inspiration für Needhams Kurzfilm „Peace & Turmoil“. Der Film beginnt in einem friedlichen Zustand, geht in einen aufgewühlten, inneren Aufruhr über und kehrt zum Frieden zurück, der für immer von dieser Erfahrung geprägt ist.

Wir haben mit Needham darüber gesprochen, wie er Cinema 4D, Octane und andere Tools für die Erschaffung seines nachdenklichen Films eingesetzt hat. Es geht auch um seine eigenen Erfahrungen mit Selbstzweifeln als Künstler. Folgendes hat er uns erzählt.

Needham: Covid hat einfach alles verändert. Früher habe ich in Gemeinschaftsbüros gearbeitet. Jetzt habe ich meinen eigenen Raum. Wir haben ein kleines Büro für mich im Garten in unserem Hinterhof gebaut, was wirklich toll ist. In der Vergangenheit habe ich immer das Gleiche gemacht. Kleine Teilprojekte, die Teil eines Ganzen waren.

Jetzt arbeite ich eher langfristig. Das gefällt mir, weil ich dadurch meine Fähigkeiten weiter ausbauen kann. Ich habe ein paar ältere Kunden, mit denen ich regelmäßig zusammenarbeite, wie zum Beispiel Amazon, Pepsi, Discovery+, Sky und seit kurzer Zeit auch Telemundo. Die kurzfristigen Projekte, an denen ich arbeite, sind in der Regel für die Sozialen Medien. Diese Projekte sind dann weniger filmisch. Aber die Filmprojekte machen mir wirklich Spaß, weil man mit einem Team zusammenarbeitet, um Ideen zu entwickeln. Außerdem hat man mehr Zeit für Forschung und Entwicklung, was meiner Meinung nach sehr wichtig ist. Ich gebe auch viele Schulungen.

Needham: Ich erstelle bereits seit vielen Jahren Schulungen für LinkedIn Learning. Ich werde auch einige meiner eigenen Kurse machen und sie herausgeben. Allerdings weiß ich noch nicht, wo. Jetzt, da ich mein eigenes Büro habe, ist es einfacher, Schulungen zu machen. Früher musste ich in einer sehr kleinen Ecke des Hauses in einer Art Zelt aufnehmen, und das auch nur nachts, da meine Frau und Kinder auch zu Hause sind. Es bereichert mich ungemein, einen Raum zu haben, in dem ich kreativ sein kann. Das hilft mir dabei, meine Ideen zu verwirklichen.

Ich arbeite auch mit Greyscalegorilla, um Schulungen für GSG Plus zu erstellen. Außerdem habe ich zum C4D Ascent-Kurs meines Freundes EJ Hassenfratz für die School of Motion beigetragen.

Needham: Das geht auf einen Kurs zurück, den ich für LinkedIn Learning über Octane erstellt habe. Als Teil des Kursmaterials erstellte ich einen Style-Frame eines Kopfes, der mit Voronoi Fracturing in Cinema 4D zerlegt wurde. Einige Jahre lang habe ich nichts damit gemacht. Aber ich hatte immer die Idee, den Kopf zu bewegen, also habe ich diesen Rahmen genommen und angefangen, damit herumzuexperimentieren und Bewegungstests durchzuführen.

Ich habe viele verschiedene Ideen ausprobiert und viele davon wieder verworfen. Es fühlte sich schon wie eine Art Luxus an, die Zeit zum Entwickeln und Ausprobieren zu haben. Als ich alles zusammenfügte, ergab es eine friedliche Pose. Dann dachte ich, dass ich etwas mit den Worten Frieden und Aufruhr machen könnte.

Also erstellte ich eine schnelle Storyline und begann, sie zu überarbeiten, ähnlich wie bei einer Produktion. Nachdem ich eine grobe Bearbeitung vorgenommen hatte, brachte ich das Ganze in ein Format, mit dem ich zufrieden war. Mir standen viele verschiedene Einstellungen zur Verfügung, also habe ich die Animation erstellt, die Kameras eingesetzt und dann versucht, interessante Blickwinkel auszuwählen.

Die Kamerabewegungen sind einfach. Die gesamte Bewegung geht nämlich vom Objekt aus. Man muss also nicht viel mit Kameras machen, wenn man etwas anderes im Kopf hat. Mein Ziel war es, dass die Animation des Objekts die Geschichte erzählt. Dazu wählte ich interessante Blickwinkel, um die Stimmung wiederzugeben. Das Tempo gestaltete ich dabei bewusst langsam. Die Musik hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Kopf. Das kam erst viel später.

Dann veränderte ich die Beleuchtung leicht, sodass auf der Seite des Aufruhrs immer ein rotes Licht zu sehen war. Das rote Licht verdeutlicht dabei, dass der Aufruhr die Oberhand gewinnt. Das Hauptmaterial des Modells nutzt sich außerdem gegen Ende des Films ab. Zu guter Letzt dreht sich der Film in einer Schleife, genau wie der kreative Prozess es tut.

Needham: Wir alle erschaffen Dinge. Dann haben wir Zweifel an dem, was wir erschaffen haben. Ist das überhaupt gut? Warum sollte das jemand sehen wollen? Sollte ich es nicht vielleicht einfach für mich behalten? Solche Fragen jagen mir immer durch den Kopf.

Das ist so, wie wenn man ein neues Notizbuch aufschlägt und dann Angst hat, etwas hineinzuschreiben, weil man die Seite nicht mit etwas vollkritzeln will, das nicht gut ist. Aber das führt nur dazu, dass man nie in dieses Buch schreibt. Wenn man eine Seite markiert hat, kann man sie ergänzen, zurückgehen, Dinge ändern.

“Man muss nur seine Selbstzweifel überwinden und etwas tun. Etwas ist besser als nichts.”
– Andy Needham

Ich musste lernen, dass ich mich selbst überwinden muss. Aufhören zu denken, dass alles perfekt sein muss. Bei Aufträgen von Kunden mache ich mir manchmal Sorgen darüber, was sie sagen werden. Dann finden sie es toll und ich realisiere, dass ich mir überhaupt keine Sorgen hätte machen müssen. Und war es wirklich nötig, sich Sorgen zu machen? Was hat das denn bewirkt?

Nichts zu tun ist viel schlimmer, als etwas zu tun und darauf aufbauen zu können. Notizbücher kann man löschen, Filme kann man schneiden. Man muss nur seine eigenen Selbstzweifel überwinden und etwas tun. Etwas ist besser als nichts.

Wer weiß? Vielleicht schafft es das ja als NFT in die Blockchain. Ich habe das Gefühl, dass das zugrunde liegende Konzept sehr nachvollziehbar ist. Vielleicht sehen Leute einen Wert darin auf eine andere Art und Weise. Im Moment möchte ich es erst einmal ruhen lassen. Ich kann später immer noch etwas mehr damit machen.

Needham: Ja, aber ich habe ihn mit ein paar Freunden geteilt, um Feedback zu bekommen. Mein Freund Brandon Parvini gab mir ein hervorragendes, konstruktives Feedback, wie z.B. die Verkleinerung der Schriftgröße bei Titeln und einige Anmerkungen zum Tempo des Films.

Mein Freund David Ariew half mir ebenfalls bei einigen Dingen, die mit Octane zu tun hatten. Er gab mir auch gute Ideen zur Nachbearbeitung einiger Aufnahmen. Seine Ratschläge waren goldrichtig. Ja, der Film war mein Projekt, aber ohne ihren Beitrag wäre er nicht so gut geworden. Daher würde ich jedem, der etwas macht, empfehlen, ein Netzwerk von vertrauenswürdigen Freunden zu haben, mit denen er seine Arbeit teilt, bevor er sie veröffentlicht.

Needham: Ja. Als ich einen Punkt erreicht hatte, an dem ich mit den Bildern zufrieden war, habe ich Musik ergänzt. Die habe ich mit Synth One auf meinem iPad Pro erstellt. Ich habe mit einem sehr einfachen Beat als Grundgerüst begonnen und spielte dann mit verschiedenen Sounds herum. Ich speicherte, was mir gefiel. Dann schickte ich es via AirDrop an den Computer, um den Sound für die Untermalung zusammenzustellen. Mein Ziel war es, dass die Sounds zur Animation passen und ich wollte etwas Neues ausprobieren und ein wenig Spaß haben.

Das narrative Element fügte ich hinzu, um die Geschichte zu erklären. Dadurch konnte ich etwas mit den Titeln machen. Auch hier konnte ich ein wenig Spaß haben. Die nachträgliche Überarbeitung ist viel zu einfach, weswegen ich mir eine Frist gesetzt habe, die mich dazu gezwungen hat, das Projekt zu vollenden und online zu stellen. In die Herstellung dieses Films ist viel eingeflossen, es hat mich sehr gefordert. Aber es war auch sehr belohnend. Als sich der Staub gelegt hatte, war da dieses Gefühl des Erfolgs und auch der Wunsch, neue Möglichkeiten zu entdecken. Ich denke also, dass ich in meiner Zukunft noch weitere Filme machen werde.


Author

Meleah MaynardFreie Autorin/Redakteurin – Minneapolis, Minnesota