Vector Meldrew lässt die Flaschen tanzen image

Vector Meldrew lässt die Flaschen tanzen Die Heineken Brauerei feierte ihren Geburtstag mit einem Designwettbewerb. In sechs Wochen entstand das Video dazu, erstellt von Studio Knock Knock und Vector Meldrew – mit Cinema 4D und After Effects.

Zum 140. Jubiläum entschloss sich die Heineken Brauerei, einen weltweiten Designwettbewerb für eine limitierte Flaschenedition auszurufen. Der Auftrag zur Produktion eines Promotionvideos ging an das Londoner Video- und Motiondesign-Studio Knock Knock, das klingende Namen wie BMW, HSBC, Sony, Converse und Honda betreut. Kreativdirektor Daniel Chaput entschloss sich, für dieses Projekt mit Alex Donne Johnson, vielen besser bekannt als Vector Meldrew, zusammenzuarbeiten.

„Das Ziel war es, mit einer wirklich herausragende Animation die Online-Designcommunity für die Möglichkeit zu begeistern, ein Teil der Heineken-Geschichte zu werden", sagt Alex Donne Johnson. „Vector Meldrew wurde deshalb vom Knock Knock Produktionsstudio in Shoreditch mit der Regie für den Spot beauftragt.”

Leser außerhalb Großbritanniens sollten wissen, dass der Name von Alex’ Firma sich von der englischen Fernseh-Comedyshow “One Foot In The Grave” herleitet, für deren notorisch griesgrämige Hauptfigur Victor Meldrew immer alles schief geht. Glücklicherweise scheint bei Vector Meldrew – mit e, statt i – das Gegenteil der Fall zu sein: Die Firma hat ein konstant wachsendes Portfolio und schon diverse Preise abgeräumt.

Auch wenn Alex ursprünglich als One-Man-Show begonnen hat, setzt er doch heute viel mehr auf Zusammenarbeit und zieht je nach Größe der Projekte andere Artists hinzu. Für den Heineken Sechzigsekünder kooperierte er mit Sam Coldy, der die Illustrationen übernahm, und James Doherty von Greeble.tv als Adobe After Effects Guru.

Mit dem Briefing bewaffnet, machten sich Alex und sein Team daran, die Sequenz zu planen. „Wir machten am Anfang eine Menge Storyboards und Choreografien", erklärt er. „Wir haben auch ein paar echt solide Ideen wieder verworfen, um die Geschichte zu verfeinern. Das ursprüngliche Konzept beinhaltete über hundert Transformationen. Wir haben uns dann aber entschieden, es auf vier Hauptabschnitte aufzubauen.”

Alex beschreibt den Prozess, wie es zu den vier Abschnitten kam, folgendermaßen: „Der erste Abschnitt ist von der Designlegende Joshua Davis beeinflusst, der auch Mitglied der Wettbewerbsjury war. Wir lieben seine Arbeit, vor allem die Art wie er zufällige generative Grafiken und die Wiederholung geometrischer Formen einsetzt. Für den Rest des Clips haben wir uns von verschiedenen Produktionen aus der Werbegeschichte von Heineken inspirieren lassen, die wir in deren Archiven gefunden haben.”

„Ein echtes Highlight der Produktion war der Tag als Dan Chaput, der Kreativdirektor von Knock Knock, bei einem Briefing für unsere Sounddesigner gebeatboxed hat um ihnen klar zu machen was er will”, sagt Alex.

„Bei der Mischung so vieler unterschiedlicher Stile wie bei dieser Produktion, kamen selbstverständlich auch die unterschiedlichsten Tools aus Cinema 4D zum Einsatz. Bei vielen der eher knalligen Sachen haben wir Ambient Occlusion eingesetzt, um den Szenen einen etwas subtileren Touch zu geben”, erklärt Alex. „Bei den glänzenden Elementen haben wir versucht, auf Global Illumination zu verzichten und haben stattdessen die HDRI Packs von Greyscale Gorilla benutzt. Für die Glühwürmchen-Effekte haben wir Thinking Particles und jede Menge MoGraph Cloner verwendet.”

„Ich bin MoGraph-süchtig", ergänzt er, „aber in der letzten Zeit habe ich mich mehr mit XPresso beschäftigt. Es wäre fantastisch, wenn beide Bereiche noch erweitert würden."

Alex gibt zu, dass ein Teil der Wirkung der Sequenzen auf cleverem Compositing und Multi-Pass-Rendering beruht. „Viele der Kamerabewegungen sehen aus wie eine Einstellung”, so Alex. „In Wirklichkeit ist das aber meist einfach eine gute Überblendung verschiedener After Effects Comps. Das Blend Camera Tool aus der R14 Studio-Version war unglaublich nützlich, um die extremeren Kamerabewegungen hinzubekommen.”

Für einige der Partikeleffekte wurde After Effects mit Trapcode Particular und Optical Flares von Video Copilot verwendet. Es wurde aber, wie Alex deutlich unterstreicht, „After Effects nur eingesetzt, um Cinema 4D Renderings zu erweitern. Keine Sequenz des Films ist ausschließlich mit After Effects gemacht."

Das Projekt wurde innerhalb von sechs Wochen mit einem 8-Core Mac Pro und einem einzigen zusätzlichen Rendernode realisiert. „Wir wollten bei diesem Projekt ein normalerweise bewegungsloses Objekt zum Leben erwecken”, erklärt Alex. „Cinema 4D hat uns enorm dabei geholfen, unser abstraktes Konzept Wirklichkeit werden zu lassen.”


Alex Donne Johnson alias Vector Meldrew Webseite:
www.vectormeldrew.com

Knock Knock Webseite:
www.kkldn.com


Author

Steve JarrattCG Enthusiast/Techn. Journalist – Vereinigtes Königreich