Grazer Boliden-Lehrwerkstatt image

Grazer Boliden-Lehrwerkstatt Jahr für Jahr baut das TANKIA-Team der Hochschule Graz in einem praxisnahem Lernprojekt Rennwagen. Dieses Jahr war Cinema 4D dabei behilflich.

Nichts hilft besser dabei etwas zu erlernen als Praxis. Lernt man das Bäckerhandwerk – kein Problem. Auch Gärtner und Schreiner finden recht einfach Möglichkeiten, Gelerntes praktisch einzusetzen und so den Lernerfolg zu vertiefen. Was aber, wenn man Fahrzeugbau studiert oder Produktionslogistik? Hier passende Praktika zu finden ist alles andere als einfach. Um Studierenden aus solchen Fachbereichen die praxisnahe Umsetzung der Studieninhalte zu ermöglichen, wurde an der TU Graz das Projekt TANKIA (There Are No Kangaroos In Austria) geschaffen. Der Name bezeichnet den Boliden, der vom TU Graz Racing Team konstruiert wird. Im Rahmen des Projekts wird aber nicht weniger als ein kompletter Rennstall betrieben, der von der Konstruktion des Boliden bis zum Rennmarketing alles erarbeitet, was man auch von einem professionellen Unternehmen erwartet.

Seit dem Jahr 2002 betreibt die TU Graz den Rennstall, der sich ausschließlich durch Sponsoren finanziert, die sich in verschiedenster Weise an dem Projekt beteiligen. Die Bandbreite reicht dabei von der finanziellen Unterstützung bis zur Sachspende.

Für die Saison 2014 sollte nach der Fertigstellung des eigentlichen Rennwagens eine passende visuelle Ergänzung zum bestehenden PR-Material geschaffen werden. Material, das dazu benutzt werden sollte, den Rennwagen in seinen technischen Einzelheiten in Szene zu setzen, sein aufwändiges Innenleben zu illustrieren und dem Publikum zu zeigen, was sonst nicht offen zu sehen ist. Ausgehend von einer Explosionszeichnung sollten alle Komponenten beginnen, sich nach und nach zum endgültigen Fahrzeug zusammenzufügen.

Eine Aufgabe, die das Team mit Cinema 4D lösen wollte, das von Maxon Computer zur Verfügung gestellt worden war. Der erste Schritt war das Exportieren der Modelldaten aus CATHIA, was sich als größere Herausforderung darstellte als zunächst gedacht. Mit dem Umweg über den 3D-Via-Composer gelang es, aus CATHIA exportierte .3Dxml Dateien in .OBJ Dateien umzuwandeln, die Cinema 4D gut importieren kann. Nun musste sich das Team der Aufgabe stellen Cinema 4D zu erlernen, womit bis dahin keiner aus dem Team gearbeitet hatte. Eine Hürde, die sich trotz kleiner Anlaufschwierigkeiten erstaunlich schnell überwinden ließ, und schon nach wenigen Tagen war das Team voll im Produktions-Modus.

Auch andere Unwägbarkeiten bereiteten dem Team Probleme, wie z.B. eine Spülmaschine, die eine Sicherung durchbrennen ließ und die Arbeit eines halben Tages zunichte machte. Das Team sattelte auf Laptops um und schaffte es, die Sequenz eine Stunde vor der Deadline fertig zu stellen. Gerendert wurde auf einem einzelnen Computer, da niemand das Netzwerkrendering kannte.

Trotz aller Schwierigkeiten und Probleme (die sich oft als falsche Einstellungen entpuppten) ist das Endresultat erstaunlich und von absolut professioneller Anmutung. Auch der gleichzeitig geschaffenen Szene, in der der TANKIA-Bolide angefahren kommt und sich in einem spektakulären Slide in die Reihe der Vorjahreswagen eingliedert, merkt man nicht an, dass hier gänzliche Cinema 4D Neulinge am Werk waren.


Die TANKIA Team Webseite:
www.racing.tugraz.at