
Vorlagen für die Maxon Capsule-Bibliothek Vom Konzept zur Capsule: Leitfaden für einen kreativen Workflow von Andy Needham
Mit über 20 Jahren Erfahrung hat der Senior Motion Graphics Designer Andy Needham mit unzähligen großen Marken wie Amazon, Google und Pepsi zusammengearbeitet. Bei einem Blick auf Andys Reel wirst du sicher etwas Bekanntes entdecken.
In den vergangenen Monaten hat Needham an der Entwicklung von 100 neuen Capsules gearbeitet, die in diesem Frühjahr in die Maxon Capsules-Bibliothek aufgenommen werden. Von sendefähigen Titeln und dynamischen Split-Screens bis hin zu nahtlosen Übergängen und stylischen Social-Media-Elementen: Wir haben uns mit Needham unterhalten, um mehr über seinen kreativen Prozess und seinen Weg zu erfahren, und warum Maxon Capsules die Zukunft des effizienten Motion-Graphic-Designs darstellen.
Erzähl uns etwas über deinen Hintergrund im Bereich Motion Design und über die Art von Projekten, an denen du in letzter Zeit bevorzugt gearbeitet hast.
Needham: Ich bin seit vielen Jahren als freiberuflicher Senior Motion Designer in London tätig. Nach der Universität habe ich angefangen, regelmäßig Motion Graphics für Marken zu erstellen. Meine Arbeit war damals sehr vielfältig und reichte von der Bearbeitung von Showreels für Unternehmen bis hin zu VFX für Musikvideos. Mit diesem allgemeinen Ansatz habe ich im Laufe der Jahre gute Erfahrungen gemacht, bis ich mich auf Motion Design in Vollzeit umgestellt habe.
In den letzten Jahren habe ich mich mehr auf immersive Artworks konzentriert. Vor kurzem habe ich mit dem Unternehmen Cinesite und einer Galerie in London namens Frameless zusammengearbeitet. Der Umfang der Projekte reicht von kleinen Bildschirmen bis hin zu riesigen Visualisierungen, die von Tausenden von Menschen gesehen werden.
Du hast erwähnt, dass du mit einem allgemeinen Ansatz angefangen hast. Wie ist 3D Teil dieser Entwicklung geworden?
Needham: Ich habe mit der 3D-Arbeit mit 3ds Max angefangen, als ich noch Student an der Universität war. Ungefähr 2004 oder 2005 habe ich einen neuen Computer gebraucht und ein MacBook gekauft. Da 3ds Max nur für PCs erhältlich ist, blätterte ich in der Zeitschrift 3D World und sah eine Anzeige für Cinema 4D.
Ihr Büro ist in meiner Nähe, also rief ich dort an und fragte, ob ich ein Exemplar bekommen könnte. Ich bin hingefahren und habe so viel gekauft, wie ich mir mit meinen zwei Kreditkarten leisten konnte. Die Originalverpackung habe ich immer noch irgendwo. Seit damals bin ich also ein Cinema 4D-User. Als ich angefangen habe, gab es noch nicht einmal YouTube – das war noch vor Video Copilot oder irgendetwas in der Art. Zum Erlernen der Software gehörte es damals, dass man nicht weiterkam, Fehler machte und Dinge selbständig herausfand.
Sprechen wir über die Capsules, die du für Maxon One- und Red Giant-Abonnenten entwickelt hast. Wo fängst du an, wenn du gebeten wirst, 100 individuelle Capsules zu erstellen?
Needham: Als ich mit der Entwicklung von Capsules begann, spielte ich mit dem Gedanken, einen YouTube-Kanal zu starten. Der Einstieg in meine Ideen bestand also darin, mich zu fragen: Was würde ich für meinen Kanal brauchen und wie könnte ich diese Elemente in wiederverwendbare Capsules verwandeln – zum Beispiel in ein Call-to-Action-Element?

So hat alles begonnen. Ich habe das erstellt, was es tun sollte, habe animiert, wie es sich verhalten sollte, und das in eine Capsule verwandelt. Von da an ging es darum, zu testen, herauszufinden, was nicht funktioniert, und Workarounds zu finden. Es wurde wie die Entwicklung eines Tools oder Plugins.
Bei der größeren Gruppe – den 100 Capsules – bin ich nach demselben Prinzip vorgegangen: Ich habe mir überlegt, was ich verwenden möchte, aber auch Raum für Experimente gelassen. Manchmal begann ich mit Stift und Papier, um Ideen zu skizzieren. Wenn ich damit fertig war, übertrug ich es in Illustrator.

Schließlich wurden die Formebenen unterstützt, was die Dinge erleichterte. Ich habe das Plugin Overlord verwendet, um Illustrator-Designs direkt an After Effects zu senden, und somit das Ganze beschleunigt. Dort ging es dann darum, die Elemente zu animieren, zu entscheiden, welche Parameter in der Capsule bereitgestellt werden, und sie in Studio zu erstellen.
Wie helfen dir die Maxon-Tools beim Erstellen von Capsules?
Needham: Maxon Studio ist intuitiv - es funktioniert per Drag-and-Drop. Du richtest deine Steuerelemente ein, machst die Elemente steuerbar und ziehst die Capsule in ein neues Projekt zum Testen. Dann hast du einige Runden, um das, was nicht funktioniert, zu reparieren. Es gab schwierige Momente, aber ich konnte schnell darauf reagieren. Ich fand dann einen Workaround oder eine neue Methode und implementierte sie schnell. So konnte ich die Probleme lösen.
Ich wollte, dass Textfelder reagieren – ich wollte nicht, dass Text über einen bestimmten Bereich hinausläuft. Er musste sich selbst umbrechen oder in der Größe verändern, daher waren auch Expressions nötig. Ich habe Capsules mit Blick auf Funktionalität im Arbeitsalltag entwickelt.
Besonders viel Spaß machte das Experimentieren mit Plugins, die ich vorher noch nicht oft verwendet hatte – entweder native oder von Red Giant. Es gibt eine Capsule für einen Award-Show-Titel und ein Element hat diesen Bokeh-Effekt, der sich über den Bildschirm bewegt. Das kam durch die unkonventionelle Verwendung des Red Giant Chromatic Aberration-Plugins zustande, das Schmutz- oder Bokeh-Texturen wie auf einem Kameraobjektiv übereinander legt. Am Ende sah es großartig aus, also habe ich es verwendet. Experimente wie diese führen oft zu neuen Ideen, Looks und Capsules.
Warum sind der Capsule-Workflow und Maxon Studio für Anfänger und erfahrene Motion Designer besonders wertvoll?
Needham: Was mir beim Capsule-Workflow besonders gefällt, ist die Möglichkeit, Elemente zu überlagern. Du kannst etwas von einer Capsule und etwas von einer anderen nehmen und sie übereinander legen, um etwas Neues zu schaffen. Das zeigt, wie flexibel das System ist. Du muss kein Experte in After Effects sein – du brauchst nur Grundkenntnisse. Aber mit mehr Erfahrung kannst du die Möglichkeiten der Komponenten vollständig nutzen und sie genau nach deinen Wünschen anpassen. Es ist ein offenes und vielseitiges System.
Maxon Studio macht den Unterschied aus. Wenn du z. B. für eine Marke arbeitest, kannst du Capsules mit vordefinierten Steuerungsmöglichkeiten bereitstellen, damit der Inhalt innerhalb der Richtlinien dieser Marke bleibt. Der Look des Designs wird dadurch nicht beeinträchtigt, denn du hast bereits Grenzen und Steuerungsmöglichkeiten festgelegt.
Das schafft einen leichteren Zugang für Personen, die vielleicht Studio statt der gesamten After Effects-Oberfläche öffnen. Sie können ein Design einfügen, klar gekennzeichnete Schieberegler anpassen und das erwartete Verhalten erzielen. Wenn die Create Page für alle verfügbar ist, wird die Weitergabe einfacher – insbesondere an Kunden oder Teams, die technisch nicht versiert sind.
Beispielsweise habe ich eine Capsule mit Platzhaltern und Einstellungen erstellt, die ich häufig verwende. In gewisser Weise erstellst du kleine Tools oder eine Bibliothek von Komponenten – Hilfstools. Sie werden zu einer durchsuchbaren, modularen Bibliothek mit alltäglichen Assets innerhalb deines Ökosystems. Ich finde dieses System sinnvoll.
Angesichts der vielen verfügbaren Vorlagen für After Effects: Hast du jemals eine Capsule nicht erstellt, weil du dachtest, dass sie bereits vorhanden ist?
Needham: Mir ist klar, dass es schon viele Websites mit Vorlagen gibt. Also ja, ich habe mich gefragt, brauchen wir wirklich noch eine? Aber die Oberfläche ist Teil der Antwort. Maxon Studio ist benutzerfreundlicher und das ist eine gewaltige Veränderung.
Es gibt so viele Angebote in Social Media oder auf Online-Marktplätzen, aber ich versuche, Vorlagen zu produzieren, die eine eigene Identität haben. Ich habe viel Zeit auf Dinge wie Hintergründe mit Linien-Farbverläufen, abstrakte fließende Formen oder organische Logo-Enthüllungen verwendet.
Bei vielen meiner Designs habe ich mit Graustufen begonnen, damit ich mich ganz auf die Form und die Bewegung ohne Ablenkung durch Farbe konzentrieren konnte. Später, als ich Farbe brauchte, blätterte ich in einem Farbbuch, um Ideen für die Farbpalette zu finden.
Ich habe mich eher von der Farbtheorie und meinen Anforderungen inspirieren lassen als von dem, was gerade in Mode ist. Diese Capsules sind nicht einfach nur Vorlagen, sondern vielseitige Tools, die Kreativität anregen sollen.
Lewis McGregor ist ein freiberuflicher Filmemacher und Content-Autor aus Wales.