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3D-Welten im Schatten der Einsamkeit Ein Kurzfilm sollte es werden und als Referenzarbeit fungieren, drei Jahre dauerte die Produktion, und schließlich ist dank Kreativität und Cinema 4D deutlich mehr als geplant daraus geworden …

Soziale Isolation im Alter wird in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen aus den verschiedensten Gründen in ihrem persönlichen Umfeld keine Ansprache mehr finden, für die Gemeinschaft zu einem immer gewichtigeren Thema. Auf der Suche nach einer Geschichte für einen Referenzfilm entwickelten Annegret Ehrhardt und Till Gierman, die zusammen Schmalbreit-Film sind, daraus die Geschichte „Rue des Fleurs“.

Beide hatten bis zu Beginn der Arbeiten an dem Kurzfilm keine Erfahrungen mit 3D-Animationsfilmen. Die Wahl, mit welcher Software das Projekt realisiert werden sollte, fiel auf Cinema 4D. Um „Rue des Fleurs“ in die Tat umzusetzen, wurden Tools für Charakteranimation, Partikeleffekte, Haare, technische Animationen, Modelling, dynamische Simulationen, Stoffsimulation und andere Werkzeuge mehr benötigt. Frau Ehrhardtund Herr Giermann hatten Cinema 4D bereits bei Kollegen im Einsatz erlebt und konnten dort auch erste eigene Versuche unternehmen. Die so gewonnenen Erfahrungen und der Umstand, mit einer deutschen Software auch einen Support quasi vor der Türe zu haben, führten letztlich zu ihrer Entscheidung für Cinema 4D.

Bevor man jedoch mit der eigentlichen Arbeit begann, wurden intensive Recherchen zum Thema des Films, „Vereinsamung“ und „Isolation“, unternommen. Die Motivation, dieses Thema aufzugreifen, war auch persönlichen Erfahrungen geschuldet. Ein ganzes Jahr wurden der Vorbereitung und der Erarbeitung des Scripts gewidmet. Nach der Fertigstellung begann im Frühsommer 2013 die eigentliche Arbeit an „Rue des Fleurs“. Im ersten Schritt zeichnete Annegret Erhard ein detailliertes Storyboard, aus dem dann ein vertontes Animatic gemacht wurde. Anhand dieses Animatics ließen sich bereits Kamerabewegungen, Schnittfolgen und deren generelle visuelle Dynamik beurteilen. Im nächsten Schritt modellierte Frau Ehrhardt den Kopf des Protagonisten des Films, Gustave, in Ton, um ein besseres Verständnis für dessen Gesicht zu bekommen.

Die Tonbüste wurde schließlich von drei Seiten fotografiert und diese Bilder als Vorlagen beim Modellieren verwendet. Bereits als die ersten Charaktere fertig waren, begann das Team mit dem Animieren, wobei von Anfang an X-Refs verwendet wurden. „So konnten wir schon an der Animation arbeiten, obwohl immer noch Änderungen an den Modellen vorgenommen wurden. Dank der X-Refs stand man sich im Team sozusagen nicht im Wege“, erklärt Till Giermann. „Nur so war es auch möglich, ausführliche Tests mit den Shadern für die Haut und die Haare von Gustave zu machen und trotzdem beim Rendern dann immer die neueste Modellversion in der Szene zu haben.“

Neben dem Charakter Gustave galt es noch an die 300 weitere Objekte zu erstellen und zu texturieren, was durchgängig mit BodyPaint 3D gemacht wurde. Die Texturen selbst wurden von Giermann und Erhard fotografiert und dann für die Verwendung als Textur bearbeitet. MoGraph und Dynamics spielten ebenfalls eine wichtige Rolle in der Produktion. Immer wenn Blätter durch die Szenen geweht oder auf Bäumen verteilt werden mussten, Wassertropfen auf Fensterscheiben trafen oder Trümmer auf dem Boden verstreut lagen kam MoGraph zum Einsatz. Im letzten Drittel des Filmes, wenn Gustaves Welt im wahrsten Sinne des Wortes auseinander bricht, wurden diese Effekte mit Cinema 4Ds Dynamics erzielt.

Unerfahren wie sie waren, filmten Ehrhardt und Giermann zunächst sich selbst als Hauptfigur agierend, um so ein besseres Gefühl für die Bewegungen zu bekommen. Mit diesen als Rotoscoping-Hintergrund dienenden Videoaufnahmen begann Annegret Ehrhardt dann mit dem Animieren. Da in diesem Film eine einzelne Hauptfigur den ganzen Film und seine Handlung trägt, musste sie den digitalen Charakter so aufbauen, dass Mimik und Gestik der Figur den nötigen Ausdruck verliehen. Das führte dazu, dass die Figur während des ersten Jahres der Produktion immer wieder geändert und verbessert wurde.

Natürlich gehört auch das Rendern zu solch einer Produktion und auch hier war das Team zu Projektbeginn gänzlich unbedarft. Erste Versuche zeigten die Qualität der Resultate des physikalischen Renderers. Insbesondere das realistische DoF und das Motion Blur begeisterten Ehrhardt und Giermann. Leider stand dem Team nur eine kleine Renderfarm mit drei mittelmäßigen Rechnern zur Verfügung, so dass beim Rendern letztlich auf diese Features verzichtet werden musste und DoF in der Postproduktion in After Effects hinzugefügt wurde.

Sehr positiv auf die Produktion wirkte sich hingegen der neue Team Render aus. „Mitten in der Produktion erschien die R15 von Cinema 4D und schon nach kurzer Einarbeitung funktionierte alles wunderbar. Es hat sich gezeigt, das Team Render die effizienteste Lösung für unser kleines Heimnetzwerk war“, stellt Till Giermann fest.

Anmerkung: Da das Schmalbreit-Team Rue des Fleurs bei verschiedenen Film-Festivals einreichen möchten, ist er bislang nicht über die üblichen Medien wie Youtube oder VIMEO zugänglich.